Mittwoch, 23. Dezember 2009

Frohe Weihnachten!

Meine lieben fleißigen Blog-Leser,
ich wünsche Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und anschließend einen guten Start ins Jahr 2010! Dann geht es auch weiter mit hoffentlich vielen Erlebnis-Berichten von "Merle in Schweden - Part 2". Denn bis zum berühmten Midsommarfest und vielleicht sogar noch etwas länger werde ich im wunderschönen Land der Krimi- und Kinderbuchautoren, Köttbullar (sprich: Sch, nicht K!) und gesalzenen Butter verweilen, arbeiten, leben und viel entdecken!
Noch kurz zu den letzten Wochen:
Karsten ist am 3. Adventswochenende bei mir in Halmstad angekommen und es war unglaublich toll, ihn endlich wieder in die Arme zu schließen. Er hat dann eine Woche mit mir dort verbracht, war mit in der Schule, war mit auf Tildas 7. Geburtstag (mit Singen!) und ich habe ihm viele meiner Lieblingsplätze in Halmstad und Umgebung gezeigt. Ich hoffe, dass es ihm so gut gefallen hat, dass er wiederkommt...
Freitagabend hatten wir zwei meiner Kollegen samt Anhang zur Feuerzangenbowle eingeladen. Dieses Getränk ist den Schweden absolut unbekannt und es war faszinierend zu sehen, wie erwachsene Schweden ihre Handys zückten und Filme von dem brennenden Zuckerhut machten. Daran werden sie sich wohl noch lange erinnern. :-)
Samstag sind wir dann Richtung Kopenhagen aufgebrochen, wo wir eine Zwischenübernachtung eingeplant hatten. Bei eisiger Kälte und einem Hostel voller Klimagipfeldemonstranten. Den Abend verbrachten wir im Tivoli und waren von den gepfefferten Preisen beeindruckt. Aber da muss man ja mal gewesen sein und Blinzeln hilft manchmal. Und bis auf die Vollheit war es schon hübsch anzusehen. Sonntag ging es dann über Flensburg Richtung Heimat. Nun heißt es: Weihnachtsferien im Alten Land genießen, Familie und Freunde wiedersehen.
Vielleicht und hoffentlich sehe ich auch viele von Euch Lesern?! Schön wär's!

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Weihnachtsfreude

Hej liebe Leser, Zeit, mal wieder neuen Lesestoff für Euch bereitzustellen!

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Weihnachten steht vor der Tür. Halmstad ist sehr schön beleuchtet. In den Kirchen gibt es fast täglich schöne Weihnachtskonzerte. In der Schule hört man den Chor Weihnachtslieder üben. Im Lehrerzimmer haben wir sogar einen Tannenbaum. Mit meinen 6.-Klässlern übe ich fleissig "In der Weihnachtsbäckerei" und freue mich über die grandiose Aussprache, die sie haben. Jeden Tag öffne ich meinen Adventskalender und freue mich deshalb richtig auf's Aufstehen. Ganz schön dunkel ist's hier mittlerweile, hell wird's erst so gegen halb 9 und um halb 4 ist's schon ziemlich dunkel. Zwar kein grosser Unterschied zu den norddeutschen Lichtverhältnissen, aber ein bisschen merkt man's schon.
Mit meiner schwedischen Familie habe ich schon DAS schwedische Weihnachtsgebäck gebacken: Lussekatter. Neben den traditionellen Pepparkakor das absolute Muss. Man stellt einen Hefeteig mit Safran her, legt dann s-förmige Kringel und dekoriert diese mit zwei Rosinen. Duft: unbeschreiblich gut. Geschmack unbeschreiblich lecker, vor allem wenn frisch aus dem Ofen.

Am 13.12. feiern die Schweden Lucia, das Lichterfest. Hintergrundinfos siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Luciafest Kinder gehen wie bei uns am Silvestermorgen, allerdings als Lucia verkleidet, herum und singen an Haustüren. Selma und Tilda haben schon einen Besuch bei mir angekündigt. Wie so oft haben die Schweden auch dafür ein eigenes Verb: Man lussar.

Was die Schweden nicht kennen ist der Nikolaustag. Ich habe deshalb für die Lehrer eine kleine Nikolaus-Aktion gestartet - sie mussten Schuhe putzen und im Lehrerzimmer abstellen und sollten mal probieren, ob die deutsche Tradition auch hier funktioniert. Und sie hat funktioniert. Der Nikolaus hat wohl auch einen Schlüssel für schwedische Schulen, unfassbar.

Unfassbar ist auch, dass nun endlich bald die lange Karsten-Abstinenz vorbei ist, denn HEUTE ist er auf deutschem Boden gelandet! Hui, wie ich mich freu. Samstag wird er dann endlich hier in Halmstad sein und ich kann ihm endlich mein Leben hier zeigen. Platze fast vor Vorfreude.

Eine Geschichte der letzten Woche muss ich noch erzählen. Ein Schiff der Reederei SAL aus Steinkirchen, wo mein Cousin Helge arbeitet, war witzigerweise in Halmstad, um hier mit ein paar Kränen beladen zu werden. Zuvor hatte noch nie eines ihrer Schiffe Halmstad angesteuert und es war wirklich ein Zufall, dass es gerade jetzt, wo ich hier lebe, der Fall war! Helge hatte organisiert, dass ich dem Schiff und dem Kapitän einen Besuch abstatten konnte und sogar Ulrika und die beiden Kinder durften mit. So machten wir uns auf den spannenden Weg in das Hafengebiet und fühlten uns wie im Film. Erst an einem grossen Tor klingeln, dem Agenten erklären, was wir wollen, er überprüfte unsere Ausweise (seit dem 11. September 2001 darf nicht mehr jeder in den Hafen) und dann fuhr er mit dem Auto vorweg, um uns den Weg zum Schiff zu zeigen. Aufregend! An Bord zeigte uns dann ein netter Philipino die Brücke und alle anderen wichtigen Räume. Der Koch war ganz begeistert von dem Smalltalk über schwedisches Essen und anschliessend haben wir noch mit dem Kapitän und Kaffee getrunken. Ein paar Tage später konnte man sogar in der regionalen Presse ("Hallandsposten") über die Wilma lesen: