Freitag, 12. Februar 2010

"Risk för snöras, istappar" - man lebt gefährlich!

Letzte Woche wurde in Stockholm eine Frau auf der Strasse bewusstlos geschlagen. Aber nicht etwa von einem gewalttätigen Gangster, sondern vom bösen Schnee. Auch in Halmstad liegt ca. 40cm Schnee und aufgrund permanenter Minusgrade ist von Schmilzen keine Spur. Heute wird das Schuldach mit einer Maschine, die einer überdimensionalen Spülbürste gleicht, vom Schnee befreit.
Viele Gehwege in der Stadt sind mit diesen Schildern abgesperrt, da das Risiko, von einem Riesen-Eiszapfen oder herabstürzenden Schneemassen verletzt zu werden, zu gross ist. Die Kommune hat sogar Personen angestellt, die mit Hebebühnen unterwegs sind und Eiszapfen von den Häusern schlagen. Ein krasser Winter, den Halmstad seit 1987 nicht erlebt hat. Eigentlich mag ich den Winter und ich freu mich über frischen Schnee, der so schön knirscht beim Betreten. Aber irgendwann reicht es einfach. Die Riesenschneeberge an den Strassenrändern nerven langsam, denn man muss sich früh überlegen, wenn man die Strassenseite wechseln will. Die vereisten Wege nerven auch langsam. Ich kann nicht ordentlich joggen. Ich will jetzt Frühling! Aber in Deutschland geht's euch ja nicht anders...

Seit dem letzten Eintrag sind einige Wochen vergangen, in denen ich viel erlebt habe. Deshalb kommt es mir auch so unglaublich vor, dass ich mittlerweile schon 5 Wochen wieder hier bin und in einer Woche bereits wieder nach Deutschland fahre. Hier gibt es in der letzten Februarwoche nämlich eine Woche "Sportferien".

Highlights der letzten Wochen waren zum einen der "friluftsdag", den die Schule anlässlich des vielen Schnees organisiert hat. Wir fuhren nach Oskarström, wo es einen Skihügel und einen als Eisbahn gefluteten Sportplatz gibt und die Schüler sich austoben konnten. Die meisten fuhren Schlitten ("pulka"), während wir Lehrer offiziell die Aufsicht über alles hatten, dieser Aufsichtspflicht aber mal wieder nur sehr schwedisch wenige nachkamen.

Am letzten Wochenende besuchte ich Anne, die als Comenius-Assistentin in Jönköping arbeitet. Dorthin gibt es von Halmstad eine gute und günstige Busverbindung, sodass sich ein Wochenendtrip anbot. Jönköping ist mit 120.000 Einwohnern eine für schwedische Verhältnisse recht grosse Stadt, die an einem der grossen Seen, dem Vättern, liegt. Leider zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite, aber ein Spaziergang an der Seepromenade war trotzdem nett.
Neben etwas Sightseeing, z.B. dem Besuch im Streichholzmuseum (sie stammen dorther!), haben wir viel gefeiert, denn Anne wohnt in einem Wohnheim für internationale Studenten und da ist das ja vorprogrammiert. Es war herrlich, mit so vielen verschiedenen Nationalitäten und dadurch viel Englisch, aber manchmal auch Schwedisch und sogar Deutsch. Denn ich habe doch tatsächlich jemanden aus Buxtehude getroffen! Die Welt ist ein Dorf.

Soweit erstmal zu einigen Aktivitäten der letzten Wochen, mehr folgt später, denn jetzt muss ich meinen Bus nach Halmstad kriegen!

1 Kommentar:

  1. Hallo Merle,
    schön, mal wieder von Dir zu lesen!
    Sportferien? Davon habe ich ja noch nicht gehört. Gibt es die nur in der Grundschule? Oder an der Westküste? Wofür stehen sie? Dass die Kinder noch mal zum Skifahren wegfahren können? Aber die meisten Eltern haben doch sicher nicht frei, oder doch?
    Sag mal, bist Du über Ostern eigentlich in Halmstad? Oder hast Du Besuch? Oder erkundest Du ein wenig Schweden?
    Meinen Umzug habe ich übrigens größtenteils hinter mir, viele Grüße also vom Halmstadsvägen! :-)
    Charlotte

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